Die Definition des Tunnelblicks, kenne ich eigentlich vom Autofahren her, dass Männer hier mehr diesen Blick haben, der viel mehr auf der Straße und den direkt damit verbundenen Objekten ruht, als wir das tun.
Wir Frauen hingegen nehmen wohl mehr von der Umwelt und dem Drumrum herum wahr. Der Blick ist nicht so sehr fix auf die Straße gerichtet. (Damit möchte ich keinster Weise zum Ausdruck bringen, dass wir dadurch schlechter Autofahrer wären!!! Denn das sind wir ganz und gar nicht. ♥️)
Für mich selbst kann ich sagen, ich nehme sehr viel wahr von meinem Umfeld, meiner Umgebung, meinen Mitmenschen, mehr vielleicht, wie der Großteil der Bevölkerung, ob nun weiblich oder männlich...
Die vielen Details der kleinen Dinge, faszinieren mich meistens mehr als die großen wichtigen.
So war es auch schon früher so, als ich noch getaucht habe, da hätte ich mich am liebsten gar nicht groß fortbewegt, um die Wunder unter Wasser besser bestaunen zu können. (Allerdings war das unter Wasser für mich schwierig, weil die Tarierung mit dem Jacket nicht einfach war, zudem man nichts berühren oder kaputtmachen, bzw. weder Sand noch Schlick mit seinen Flossen aufwirbeln wollte und weil es oft Stömungen gab, die es nicht zuließen, an einem Ort längere Zeit zu verweilen.)
Aber, warum geht's hier eigentlich um den Tunnelblick?!?
Weil ich mich grundsätzlich in der Stadt und vor allem bei uns im Städtle sehr unwohl fühle, wenn ich dort zu Fuß unterwegs bin. Dass sich das jedoch nicht vermeiden lässt, verwende ich bei diesen Gelegenheiten meinen 'Tunnelblick'.
D.h. Ich setze bewusst einen Schritt vor den anderen, schaue genau und angestrengt auf den Weg vor mir, sehe nicht bewusst den anderen Menschen ins Gesicht (denn die könnten ja was blödes über mich denken oder verurteilen), usw.
Also sehe ich in diesen Situationen kaum die Menschen um mich herum, möchte sie nicht wahrnehmen, will auch nicht angesprochen werden, was meine Körperhaltung sicherlich auch zum Ausdruck bringt und dann einfach und so zeitig als möglich, diese Situation hinter mich bringen.
Zuhause atme ich erst mal wieder durch und freue mich über meine schöne Wohnung und wie gut es mir hierin geht. 🏡♥️
Wenn ich dann beispielsweise unterwegs in der Natur bin, zu Fuß oder auf dem Rad, erfüllt mich ein absolut schönes Hochgefühl. Dort kann ich frei atmen, alles um mich herum aufnehmen und genießen, würde am liebsten den kleinsten Tierchen bei deren Lebenswegen zuschauen und das alles ganz doll umarmen und meine Zeit immer hier verbringen wollen. In dieser Zeit kommt meine Seele zur Ruhe und ich kann zu mir selbst zurückfinden. Selbst der Regen ist ein wohltuendes Vergnügen.
Nun lässt sich nicht alles vermeiden, was unangenehm ist. Und auch ich muss mich Situation stellen, die ich gerne nicht durchleben möchte, aber nun mal kein Weg daran vorbei führt.
Dann verwende ich wieder meinen 'Tunnelblick'.
Der ist nicht persönlich gemeint, sondern dient lediglich meinem eigenen persönlichen Schutz.
Also wenn Du mich mal unterwegs in der Stadt oder so triffst und ich reagiere nicht wirklich auf Dich, sehe es mir bitte nach, in diesem Moment ist das Dir gegenüber nicht böse gemeint, sondern ich versuche lediglich, eine mir unangenehme Situation hinter mich zu bringen.
Schreib mir stattdessen! Darüber würde ich mich sehr freuen. 🥰
Bis bald!
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